BENN Marienfelde - Praxisbeispiel Sprachcafé

Zur Förderung der Begegnung und Teilhabe entstand ein Sprachcafé.

Mehr Sprachanlässe und Begegnung mit Menschen

Zusätzlich zu den Sprachkursen wünschen sich viele Neuzugewanderte mehr Möglichkeiten Deutsch zu sprechen und Menschen aus der Nachbarschaft kennen zu lernen. Das BENN-Team entwickelte daraufhin gemeinsam mit einer kleinen Gruppe engagierter Nachbar:innen ein Konzept für ein ehrenamtlich organisiertes Sprachcafé, das im Juni 2018 startete. Unterstützung erhielt die Idee auch durch den Bezirk, der gute Erfahrungen mit solchen Formaten gemacht hat.

Das Sprachcafé fand seither wöchentlich für zwei Stunden im BENN‑Büro oder auf der Terrasse der Stadtteilbibliothek statt. Es wurde vom BENN-Team begleitet und durch eine feste Gruppe teils mehrsprachiger Engagierter umgesetzt. Die Gruppe der Deutschlehrenden und Deutschlernenden war stabil und umfasste in der Regel 10 Personen.  

Es geht um mehr als die deutsche Sprache

Alle Teilnehmenden schätzten die gute und vertrauensvolle Atmosphäre. Alte und neue Nachbar:innen tauschten sich über Geschichte, Kultur und Gesellschaft der  verschiedenen Herkunftsländer aus. Lebensrealitäten wurden nachvollziehbarer. Neu im Kiez lebende Teilnehmende erhielten Informationen zu den Angeboten von Einrichtungen im Stadtteil, um das Ankommen zu erleichtern. Es wurden gemeinsam Ausflüge unternommen und Feste gefeiert. Alle Teilnehmenden waren wichtige Multiplikator:innen, die in die verschiedenen Nachbarschaften wirkten. Die gemeinsame Erfahrung durch den Austausch und das regelmäßige Beisammensein bei Kaffee und mitgebrachten Köstlichkeiten stärkte die Nachbarschaft.

Wie geht es weiter?

Die Nachfrage nach einem niedrigschwelligen Sprachaustausch ist groß, weitere Sprachcafés wären wünschenswert. Vom Bezirk und dem BENN-Team wurde bei Netzwerk- und Trägertreffen die Initiierung von Sprachcafés regelmäßig angeregt. So ist ein weiteres Sprachcafé in Marienfelde entstanden, das vom BENN-Team bei Bedarf durch Informations- und Wissenstransfer unterstützt wurde.

Generell liegt eine große Herausforderung im notwendigen kontinuierlichen Engagement von Ehrenamtlichen und dessen hauptamtlicher Unterstützung, um zu motivieren, zu unterstützen und bei weiteren Bedarfen (Akquise neuer Teilnehmender nach Umzug oder Einbindung in den Arbeitsmarkt) und Ideen (Themen und inklusive Moderation des Formats) zu vermitteln.

So ist es sehr erfreulich, dass ab 2022 das Sprachcafé in den Räumen eines Museums der Stiftung Berliner Mauer fortgeführt werden kann und von einer Mitarbeiterin begleitet wird. Das Museum befindet sich nahe der Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen. 

Wirkung im Sozialraum

  • Aktivierung und Empowerment von neuen und alten Nachbar:innen
  • Stärkung des freiwilligen Engagements
  • Förderung von Teilhabe durch Spracherwerb und Austausch
  • Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts

Text/ Fotos: AG SPAS e.V. - BENN Marienfelde 

Praxisbeispiel zum Download